Festliche „Installation“ von Wendelsteins neuer Pfarrerin Johanna Graeff in St.Georg

„Durstig sein“ auf Neues und auf eine neue Pfarrerin

Bildrechte beim Autor
 Wendelstein - Trotz Corona-Einschränkungen konnte Wendelsteins evangelische Kirchengemeinde jetzt ein besonderes und erfreuliches Ereignis feiern: In Anwesenheit von Ehrengästen aus der Politik und vom Dekanat Schwabach sowie etlicher Gemeindemitglieder aus ihrer ehemaligen Pfarrei im benachbarten Röthenbach bei St.Wolfgang erhielt Pfarrerin Johanna Graeff mit der Installation durch Dekanin Berthild Sachs ihre offizielle Ernennung zur Pfarrerin auf der ersten Pfarrstelle in Wendelstein nach mehrmonatiger Pfarrervakanz. In ihrer ersten „offiziellen“ Predigt im neuen Amt - mit dem Thema „Wasser“ und Gott als ewige Lebensquelle - wie auch später in persönlichen Worten bekannte Johanna Graeff, daß sie „durstig sei“ ihre neue Kirchengemeinde besser kennenzulernen und auf die neue Arbeit in ihrem jetzigen kirchlichen Wirkungsbereich.

Zu Beginn des Gottesdienstes freute sich Pfarrerin Alexandra Büttner als Amtskollegin im hiesigen 2.Sprengel über die große Zahl der Gottesdienstbesucher. Dies zeige ihr trotz coronabedingter „anderer Form“ der Amtseinführung, dass sich die Gemeinde auf Johanna Graeff als neue Pfarrerin freue und es gebe ihr und Pfarrerin Graeff viel Mut und Kraft zum Weitermachen trotz aller Einschränkungen. Dekanin Berthild Sachs sprach in ihrem Grußwort ebenso Pfarrerin Büttner großen Dank und Anerkennung aus, da sie in den letzten Monaten als Gemeindepfarrerin mit mehr als nur dem „Gemeindeleben im Coronastatus“ zu kämpfen hatte. 

Der Verabschiedung von Pfarrer Heinritz vor sieben Monaten - so die Dekanin - folgte die Verabschiedung von Vikar Wölfel und auch so sei das Aufgabenfeld der evangelischen Gemeinde Wendelstein samt Diakonieverein sehr vielseitig. Mit dem heutigen Gottesdienst ende zwar die Vakanzzeit für die 1.Pfarrstelle, aber umso mehr rechnete sie es beiden Pfarrerinnen hoch an, dass sie jetzt im Gegenzug die Vakanzvertretung für die Kirchengemeinde Röthenbach bei St. Wolfgang bis zur Neubesetzung dort mitübernehmen. Pfarrerin Johanna Graeff war dort in den letzten Jahren im Dienst und hatte sich für den Wechsel nach Wendelstein beworben.    

Ein „Neubeginn“ für Pfarrerin Graeff und für die hiesige Kirchengemeinde 

Mit dem Wortspiel, dass eine „Installation“ mehr ist als die im technischen Kontext verwendbare Bedeutung als „Reparatur“, sondern auch ein „Neubeginn“ griff die Dekanin zugleich einen zentralen Bibeltext der Amtseinführung auf, den vom Gleichnis des Weinstocks und der Reben. Der heutige Tag sei ein Neubeginn für Pfarrerin Johanna Graeff in ihrer neuen Gemeinde und auch für die Kirchengemeinde selbst mit ihren Gemeindemitgliedern. Beide hingen aneinander in enger Gemeinschaft mit Gott zugleich als sorgendem „Weingärtner“ in seinem Weinberg, der seine Weinstöcke und die Reben als Früchten nicht vernachlässigen werde. 

An Pfarrerin Graeff gerichtet bat Dekanin Berthild Sachs, sie möge die Gaben und Talente der Menschen in ihrer neuen Gemeinde als „Geschenke“ entdecken für ihr Wirken und die Gemeindemitglieder wurden gebeten, ihre Gaben und Talente in das aktive Gemeindeleben hier miteinzubringen und damit Pfarrerin Johanna Graeff zu unterstützen. Nach gegenseitiger Bekräftigung hierzu mit einem „Ja“ oblag der Dekanin die Einsegnung und Übergabe der Ernennungsurkunde. Mit viel Applaus hieß danach nochmals die Kirchengemeinde erneut ihre neue Pfarrerin offiziell herzlich willkommen.    

 

Wasser als Lebenselement und Gott als ewiger „Lebensquell“

Für ihre erste offizielle Predigt wählte Pfarrerin Johanna Graeff das Thema „Wasser“ als Lebenselement: Mit Wasser aus der St.Wolfgangsquelle bei Schloß Kugelhammer und einem Wasserkrug aus Südafrika zeigte sie, welche globale wie religionsübergreifende Bedeutung Wasser als Lebens- und Kulturelement hat. Wer kein Wasser habe, sei durstig und dieses Gefühl „durstig“ zu sein nach Leben und Kultur zeige sich auch in vielen Lebensbereichen derzeit unter den aktuellen Coronabedingungen. Ein besonderer „Durst“ ihrerseits jetzt sei es als Beispiel, die neue Kirchengemeinde umfassend kennenzulernen, was aber immer noch schwierig sei.    

Die Gemeindemitglieder forderte sie dazu auf „durstig zu bleiben“, da jeder Mitmensch für sich eine „kleine Lebensquelle“ sei. Jeder könne damit wieder andere begeistern, zum „Durst stillen“ beitragen und all diese Quellen gemeinsam sind ein großer hoffnungsvoller Wasserstrom. Sie selbst sei gern eine dieser vielen „kleinen Quellen“ mit ihrem Wirken und freue sich, gemeinsam mit allen in der Kirchengemeinde diesen Wasserstrom zu bilden als unerschöpfliche Quelle zur Lebensfreude ganz wie Gott verbindlich versprochen habe, für alle ein ewiger Lebensquell sein zu wollen im Vertrauen auf ihn.    

Vorfreude auf den Wohnwechsel nach Wendelstein und die neue Gemeinde

Landrat Herbert Eckstein oblag das erste Grußwort nach dem Gottesdienst und er nahm gern das Quellmotiv für seine Worte auf: Der Glaube sei nicht nur irgendein „Grundwert“ was gerade dessen Gleichsetzung mit einer Wasserquelle als Lebensquelle zeige, er sei ein besonderer Wert im Leben. Wo es nicht gelinge mit Wasser neues zu schaffen durch Bündelung von Quellen, verlaufe dieses Lebenselement ins Leere. Gerade deshalb wünschte er Pfarrerin Graeff für ihr neues Amt, dass es ihr gelingen möge möglichst viele kleine Quellen zu bündeln und zu einem starken Lebensquell für die Kirchengemeinde Wendelstein zu machen.   

In Erinnerung an die Installation von Pfarrerin Johanna Graeff vor mehreren Jahren im benachbarten Röthenbach bei St.Wolfgang freute sich Bürgermeister Werner Langhans, dass die Pfarrerin „nur“ ihre Kirchengemeinde gewechselt habe und so der Marktgemeinde erhalten bleibe. Der Wechsel beinhalte neue Aufgaben wie die Mitverantwortung im Diakonieverein und auch für die Bereitschaft dazu dankte er ihr. Für den Diakonieverein sprach Geschäftsführerin Annette Messner und freute sich nach ersten Gesprächen auf die gute Zusammenarbeit in den zukünftigen Leitungsgremien des Diakonievereins. Zugleich dankte sie Pfarrerin Alexandra Büttner für ihren Einsatz als „Interimsvorsitzende“ in der Vakanzzeit.

Helga Löhlein bekannte als Obfrau für den Kirchenvorstand, dass es für sie eine besondere Situation sei: „Wir kennen uns schon seit Jahren von vielen Anlässen her in guter Zusammenarbeit und guter Freundschaft, jetzt bekommt diese Freundschaft eine neue Qualität mit der Amtseinführung als neue Pfarrerin“. Und auch Pfarrerin Büttner dankte sie für die Bewältigung aller zusätzlichen Aufgaben in der siebenmonatigen Vakanzzeit. In ihrem persönlichen Schlußwort dankte Pfarrerin Johanna Graeff für das herzliche Willkommen und freute sich auf den baldigen Einzug in Wendelsteins historisches Pfarrhaus, um dann auch „im Herzen der Gemeinde“ anzukommen.     (jör)