Gemeindereise zu Partnerschaftsprojekt in Tansania

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5. Juni 2015 - Zehn Tage lang waren 32 Reiselustige der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wendelstein in den Pfingstferien unterwegs in Tansania. Sie besuchten dort nicht nur das Partnerschaftsprojekt des Dekanats Schwabach in Usa River, sondern lernten auch Natur, Land und Leute kennen.  Sehr eindrücklich erlebten sie die Unterschiede zwischen Arm und Reich. 

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Als behinderter Mensch in Tansania zu leben ist hart. Der Zugang zu Bildung und ärztlicher Versorgung ist sehr beschwerlich und oft unmöglich. Unter dem Motto „We believe in your ability – Wir glauben an deine Fähigkeiten“ leben und arbeiten im Norden Tansanias etwa 150 Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam im Usa River Rehabilitationszentrum. Schon seit einigen Jahren bestehen partnerschaftliche Beziehungen zum evangelischen Dekanat Schwabach. Notwendige, vor allem finanzielle Unterstützung soll den ungefähr 75 behinderten jungen Afrikanern helfen, trotz meist körperlicher, aber auch geistiger Behinderung eine Ausbildung zu machen und Selbständigkeit zu erlernen. Eine dreijährige Ausbildung ist möglich für die Berufe Schreiner, Schneider, Bäcker, Schuster und Schweißer. Daneben werden Kinder mit Klumpfüßen operativ behandelt. Ziel aller Aktivitäten ist es, dass die jungen Menschen zu einem selbstbestimmten Leben befähigt werden.

mehr zum Partnerschaftsprojekt: Rehabilitationszentrum Usa River

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Eine Partnerschaft muss lebendig gestaltet werden. Dies ermöglicht direkter Kontakt, das gegenseitige Kennenlernen. Diese Gelegenheit bietet das Rehabilitationszentrum durch ein Gästehaus. Es lockte die Wendelsteiner Kirchengemeinde zu einer Reise, an der schließlich 32 Personen im Alter zwischen 10 und 78 Jahren teilnahmen. Gemeinsam mit Pfarrer Norbert Heinritz übernahm die Missions- und Eine-Welt-Beauftragte Evi Pamer die Organisation, so dass ein sehr interessantes Programm entstand. Neben gemeinsamen Gottesdiensten ergaben sich Begegnungsmöglichkeiten im Zentrum und bei einem Besuch auf dem Markt. Statt erwarteter afrikanischer Hitze betrugen die Temperaturen europäische 15-25 Grad. Anders als bei uns findet das Leben trotz Regenzeit in 1300 Metern über dem Meeresspiegel vor allem im Freien statt. Tansania hat seine Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren verdoppelt auf über 40 Mio., so dass sehr viele junge Menschen Bildung und Arbeit benötigen. Sie versuchen ihren Lebensunterhalt oft durch Handel zu sichern, was für Touristen manchmal etwas aufdringlich wirken kann. Notgedrungen leben viele Menschen in bedrückender Armut.

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Woher tansanischer Kaffee kommt, erfuhr die Reisegruppe bei einer Führung durch eine Kaffeeplantage, die nach biologischen Grundsätzen arbeitet und als Kooperative die Röstung und den Vertrieb betreibt. Auch das Leben der Massai beeindruckte bei einem dreitägigen Ausflug in die Nähe des Ngorongoro-Kraters. Dort standen Nationalparks mit einer Tierwelt auf dem Programm, die die meisten bisher nur aus dem Tiergarten kannten: Elefantenherden, Giraffen, Löwen, Zebras, Wasserbüffel, Flusspferde und Nashörner. Touristensafari und mehrgängiges Menü im Hotel, der „Lodge“, verdeutlichten den Kontrast zwischen Arm und Reich sehr stark.

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Am Sonntag vor der Abreise wurde ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst im Rehabilitationszentrum gefeiert. Pfr. Heinritz wurde eingeladen, die Predigt am Sonntag zu halten. Sie kann hier nachgelesen werden. Danach macht sich die Reisegruppe auf den Weg. Ein Teil der Gruppe verbrachte noch einige Urlaubstage in Sansibar, die anderen flogen direkt zurück nach Deutschland. Einig waren sich alle, dass es eine wunderschöne Reise war, die mit vielfältigen Erfahrungen bereicherte. (Rosemarie Mutschler)