Von der letzten Reise der Christbäume

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9. Januar 2016 - Es ist Samstag früh halb neun. Langsam füllt sich der Diakoniehof vor dem Haus der Evangelischen Jugend. Knapp 100 Menschen werden es dort und in Großschwarzenlohe vor der Arche sind es nochmal 40 Jugendliche. Aufgabe ist, die Bürger der Gemeinde Wendelstein von ihren trocken gewordenen Weihnachtsbäumen zu befreien und Ziel ist, möglichst viel Geld für die beiden ausführenden Jugendorganisationen (Pfadfinder der DPSG Wendelstein und Evangelische Jugend Wendelstein) zu sammeln.

Vorarbeiten
Im Voraus musste schon viel organisiert werden: Abholpläne und schriftliche Anweisungen für die insgesamt 14 Sammeltrupps, 4 Traktoren und 2 LKWs samt Fahrern, Pressemitteilungen, Plakate, Sammeldosen und Sammelausweise und natürlich Verpflegung für die vielen Menschen, die nach der Aktion im Jugendhaus der EJ einlaufen würden … Um 9.00 Uhr werden alle auf die verschiedenen Gruppen verteilt. Daniel von den Pfadfindern macht noch eine Ansage und dann geht es los. Die Gruppen gehen in ihre Sammelbezirke.

Erfahrungen
Die Erlebnisse dort sind höchst unterschiedlich. Während die Bäume sich immer gleich, leicht sperrig und bewegungsunwillig verhalten, machen die meisten Geldeinsammler/innen  ganz unterschiedliche Erfahrungen. Da bleiben Türen geschlossen, obwohl bemerkbar ist, dass dahinter jemand steht oder es winkt eine „Geister“Hand unwirsch durch den Vorhang, dass die Sammler/innen das Weite suchen sollen.

Andere Begegnungen sind sehr freundlich – wie die ältere Dame, die sich sehr ärgert, dass sie kein Geld geben kann, da ihr Sohn gerade mit ihrem Geldbeutel Besorgungen macht. Oder andere, die – obwohl sie gerade noch nass und leicht bekleidet aus der Dusche kommen – gerne einen Schein in die Büchse der Sammler/innen geben, weil sie diese Aktion Klasse finden, auch wenn sie selbst auf einen Plastikbaum umgestiegen sind.

Nach und nach werden die sperrigen Objekte von den Räumtrupps zu ihren Verladepositionen gezogen und die letzten Jugendlichen verlässt die samstägliche Morgenmüdigkeit. Eine Stunde später sind die  Sammelfahrzeuge unterwegs: Die „Straßenversammlungen“ der Christbäume wurden von den Ordnungshütern (Pfadis und EJ) bald aufgelöst. Die Bäume werden auf die Ladeflächen gereicht und zum Sammelplatz im Gewerbegebiet gefahren.

Glänzende Augen und andere Ergebnisse
Kurz vor 12 Uhr kommen die ersten Sammelgruppen zurück ins Jugendhaus, wo es etwas Warmes zu essen gibt und jede Gruppe – manchmal mit leicht glänzenden Augen – das Geld zählt und es abgerechnet an Tobias, den Verwaltungschef des Tages, weitergibt. Das Info-Telefon von Dieter klingelt nur für zwei Nachfragen wegen noch nicht abgeholter Bäume, die gleich an die LKWs weitergegeben werden.

Drei Jugendliche sagen zur Frage: Was hat Dir am besten gefallen?
– Dass wir uns unsere Arbeit selber einteilen konnten;
– Die Süßigkeiten;
– Den Ort an Winkeln kennen zu lernen, an denen ich noch nicht war.

Das Ergebnis: ca. 3.500 € im OT Wendelstein und ca. 900 € OT Großschwarzenlohe.
Pfadfinder und Evangelische Jugend sagen den Spendern ein herzliches DANKESCHÖN!