Unser Friedhof in der Sperbersloher Straße in neuem Gewand

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November 2019 - Die Sanierung unseres alten evangelischen Friedhofs in der Sperbersloher Straße ist abgeschlossen. Er präsentiert sich nun einem schönen und neuen Gewand. Dem Kirchenvorstand war es wichtig, dass man an unsere Verstorbenen auf unseren evangelischen Friedhöfen rund um die Kirche und in der Sperbersloher Straße würdig gedenken kann und hat in die Sanierung der beiden Friedhöfe rund 250.000 Euro gesteckt. Das ist eine Menge Geld, doch wer die beiden Friedhöfe besucht, wird sehen, dass es sich gelohnt hat. Spenden sind natürlich willkommen.

Auf dem Friedhof in der Sperbersloher Straße wurden nun Wege erneuert, Rollrasen wurde gelegt, Hecken gepflanzt und es wurden 20 neue Bäume gepflanzt. Wenn diese gewachsen sind, gibt es einen kleinen grünen Park mitten im Ort. Er werden noch Bänke installiert, die zum Verweilen einladen. Leider waren diese noch nicht lieferbar. Um auch naturnah zu gestalten, wurde eine spezielle Kräuterrasenmischung beim Rollrasen verwendet, die auch auf Sandböden gut gedeiht und Trockenheit ertragen kann. Außerdem wurden Blühsteifen angelegt, auf denen verschiedene Stauden wachsen. Sehen Sie sich den Friedhof gegenüber der katholischen Kirche St. Nikolaus einfach an. Er ist durchgehend geöffnet.

 

Pfarrer Heinritz beantwortet Ihre Fragen

Wie finanziert denn die Gemeinde diese teuren Baumaßnahmen?

Für die Friedhöte gibt es rund 120.000 Euro an Rücklagen. Diese werden für die Sanierung eingesetzt. Den Restbetrag von 130.000 Euro deckt die allgemeine Rücklage der Kirchengemeinde. Durch die Grabnutzungsgebühren entstehen im Jahr Erträge zwischen 8.000 und 10.000 Euro, die in den kommenden 16 Jahren an die allgemeine Rücklage zurückgezahlt werden.

Werden deshalb jetzt die Grabnutzungsgebühren erhöht?

Die jährlichen Grabnutzungsgebühren liegen zwischen 40 Euro für ein Einzelgrab, in dem nur eine einzige Person bestattet werden kann und 100 Euro für ein Dreifachgrab mit sechs Grabstellen. Das sind nun wirklich keine hohen Grabgebühren. Die Grabgebühren müssen bei einer Bestattung immer für 15 Jahre im Voraus bezahlt werden. Bereits bezahlte Jahresgebühren werden natürlich angerechnet. Der Kirchenvorstand hat derzeit nicht vor, die Grabgebühren zu erhöhen. Natürlich kann eine Erhöhung der Grabnutzungsgebühren in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen werden. Das hat dann aber nichts mit der Sanierung der Friedhöfe zu tun, sondern entspricht der allgemeinen Kostensteigerung. Bereits bezahlte Jahresgebühren sind dann davon nicht betroffen.

Können auch Urnen auf den Friedhöfen beigesetzt werden?

Selbstverständlich ist auch eine Beisetzung von Urnen möglich. Das kann in jedem Familiengrab geschehen. Außerdem bieten wir auf den Friedhof in der Sperbersloher Straße jetzt auch kleinere Urnengräber an oder man kann die Urne auf unserem Rasenurnenfeld beisetzen. Das ist in gewisser Weise ein Baumbestattung im Schatten der großen Rotbuche auf dem Friedhof.

Erdbestattungen nehmen rapide ab. Warum ist das so?

Früher war unter Christen die Erdbestattung die Regel. Mittlerweile gibt es auch in unserer Gemeinde mehr Urnenbestattungen als Erdbestattungen. Neben ganz persönlichen Erwägungen sehe ich vor allem zwei Gründe: Erdbestattungen sind teurer und verlangen einen intensive Grabpflege. Durch unsere mobile Gesellschaft sind die Angehörigen oft nicht mehr am Ort. Da möchte man die Grabpflege vermeiden. Da eignet sich dann zum Beispiel unser Rasenurnenfeld auf dem Sperbersloher Friedhof an. Wir haben es extra deshalb angelegt.

Kann jeder auf einem der beiden evangelischen Friedhöfen ein Grab erwerben?

In der Friedhofssatzung der evang.-luth. Kirchengemeinde Wendelstein steht: „Das Grabnutzungsrecht kann nur erwerben, wer der evangelischen Kirche oder einer Kirche der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) angehört.“ Also auch jeder Katholik kann ein Grabnutzungsrecht erwerben. Mit anderen Worten heißt aber das auch, dass jemand, der keiner Kirche angehört, kein Grab „kaufen“ kann. Verstirbt so jemand, kann er oder sie natürlich in ein bestehendes Familiengrab beigesetzt werden. Am Ende des Lebens sollte sowieso Barmherzigkeit vor Recht ergehen. Gott kommt uns auch barmherzig entgegen. Pfarrerin Büttner und ich sind auch im Allgemeinen bereit, Menschen ohne Konfession christlich zu bestatten.

Wo finden die Trauerfeiern für eine Bestattung auf den evangelischen Friedhöfen statt.

Die Trauerfeiern finden je nach Konfession entweder in der evangelischen St. Georgskirche oder in der kath. St. Nikolauskirche statt. Wird eine evangelische Person auf dem Friedhof in Sperbersloher Straße beigesetzt, geht der Trauerzug von der St. Georgskirche den Weg durch den Ort dorthin. Von der katholischen St. Nikolauskirche ist der Weg zum Friedhof in der Sperbersloher Straße dagegen sehr kurz. Eine Trauerfeier mit Freirednern ist freilich in den Kirchen nicht möglich.

Muss es denn immer eine Trauerfeier geben?

Wenn es nach mir ginge, natürlich schon. Ich finde, es gebietet die Würde eines Menschen, dass man Ende des Lebens in einer feierlichen Form Abschied nimmt. So eine Traufeier kann unterschiedlich gestaltet sein. Im Trauergottesdienst sollen Zeit und Gelegenheit sein für Trauer, Stille und Fürbitte. Das Leben der oder des Verstorbenen kommt in angemessener Weise zur Sprache. Hier ist Gelegenheit, sich vor Gott an alles Schöne, das man mit der oder dem Verstorbenen erlebt hat, zu erinnern und Gott seine Klage zu sagen. Wir sind als Geistliche immer sehr bemüht, persönliche Trauerfeiern auszurichten. Wir vertrauen ja darauf, dass der Tod nur ein Übergang ist und dass wir neue Heimat bei Gott finden werden. Diese Hoffnung sollte bei allen Trauerfeiern zu Wort kommen. Das gibt Angehörigen und auch mir großen Halt.

Was ist bei einem Todesfall zu beachten?

Am besten sucht man sich ein örtliches Bestattungsinstitut, das einem fachkundig zur Seite steht. Wenn man eine Aussegnung aus der Wohnung oder aus dem Pflegeheim wünscht, sind wir selbstverständlich zeitnah dafür da! Bitte einfach anrufen. Bei der häuslichen Aussegnung wird gebetet und dem oder der verstorbenen Angehörigen am offenen Sarg der Segen mitgegeben. Mit dem Bestattungsinstitut und dem Pfarrer und der Pfarrerin vereinbart man dann den Ort und die Zeit der Bestattungsfeier. In einem persönlichen Trauergespräch wird dann alles vorbereitet und besprochen. Pfrin Büttner, Frau Gerstner, Vikar Wölfel, unser kath. Kollege Pfr. Kneißl und ich sind gerne für Sie da.